Klassenfahrt der 9d nach Terschelling (06.-10.10.2010)

Am Montag, den 6.9.2010, begann unsere lang ersehnte Klassenfahrt nach Terschelling. Um 4.45 Uhr trafen wir uns in aller Frühe auf dem Parkplatz an der Turnhalle. Es war deutlich zu sehen, dass jeder von uns mit seinen Gedanken noch im Bett war. Trotz der Müdigkeit waren alle gut gelaunt und gespannt, was uns erwartet. Als der Bus, der eigentlich um 5 Uhr abfahren sollte, um 5.10 Uhr immer noch nicht zu sehen war, machten wir uns erste Sorgen. Um 5.15 Uhr bog er jedoch endlich um die Ecke und die Erleichterung war groß. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von unseren Familien, stiegen dann jedoch voller Vorfreude ein.

 

Unserer Busfahrer begrüßte uns und die vierstündige Fahrt ging sogar relativ schnell vorbei: Die einen schliefen, die anderen spielten Karten oder unterhielten sich. So erreichten wir unser vorläufiges Reiseziel, den Hafen von Harlingen. Dort gab es eine kurze Wartezeit, die wir mit Ballspielen, Erkundigung des Hafengebäudes und dem Austausch von Gedanken über die bevorstehende Fahrt verbrachten, bevor uns die Fähre schließlich auf die schöne Insel Terschelling brachte. Viele waren zum ersten Mal auf einem so großen Schiff. Obwohl es manchmal sehr windig war, rannten wir sofort nach oben an Deck. Das war eine tolle Erfahrung. Wir legten Im Hafen von Terschelling an und konnten unsere Fahrräder abholen. Ein Mitarbeiter des Fahrradverleihs brachte unsere Koffer inzwischen zum Hostel und wir konnten mit den Rädern losfahren.

 

Nach kurzer Zeit  kamen wir am StayOkay Hostel an. Wir waren alle sehr positiv überrascht! Es liegt auf einer Düne und sieht alleine von außen total toll aus. Wir konnten kaum glauben, dass wir dort 5 Tage wohnen durften! Jeder bekam von Herrn Witter eine Zimmerkarte. Für die Jungen gab es ein 12er, für die Mädchen einen 10er und ein 6-er-Zimmer. Sie waren groß, freundlich eingerichtet, sauber und sehr gemütlich und hatten jeweils zwei Duschen, zwei Toiletten und sogar Seeblick. Ganz aufgeregt rannten wir hoch, freuten uns und sprangen vor Glück wild durch die Gegend. Jedoch stellten wir fest, dass es im Jungenzimmer ein Bett zu wenig gab, das aber direkt besorgt wurde. Nach dem Beziehen der Betten hatten wir Zeit uns im Hostel umzusehen. Es gab viele Beschäftigungsmöglichkeiten wie z. B. Billard oder Airhockey, ein Spielzimmer und noch vieles mehr.

 

Nachdem wir ausgepackt und die Zimmer der Anderen erkundet hatten fuhren wir zum Strand. Er war wunderschön: Weißer Sand, Dünen und ziemlich blaues, aber dafür eiskaltes Wasser. Die Mutigen aus unserer Truppe, Sarina als einziges Mädchen und auch Herr Witter gingen sogar ins Wasser, stürzten sich in die Wellen und hielten es einigermaßen lange darin aus.

 

Frau Granz blieb lieber mit den übrigen Mädchen im Trockenen. Einige tobten dann später durch die Dünen, während Herr Witter noch den Strand erkundete. Wir hatten das große Glück, dass das Wetter an diesem Tag zwar windig aber noch sehr schön war! Gegen 17 Uhr mussten wir leider wieder zum Hostel, da es um 17:30 Uhr Abendessen gab. Mit knurrenden Mägen schwangen wir uns also auf unsere Fahrräder. Das Essen war ausgesprochen lecker und auch der Abend war noch ziemlich lang und lustig. Der erste Tag war also ein voller Erfolg.

 

Fabienne Hegger, Kerem Büyükdeniz, Wilhelm Kilders, Andreas Rogmans & Oliver Schuck

 

Die Talisman, ein kleines Boot, das mit seinem hochgezogenen Bug an ein Piratenschiff erinnerte, brachte uns am Dienstag den 7. September zu den Seehundbänken. Wir trotzten strömendem Regen und hielten auf dem Bootsdeck Ausschau nach spielenden oder sich auf den Bänken ausruhenden Robben. Eisern hielten wir die Blicke auf die Wellen gerichtet, auf dass sich das Meer auftue und ein ganzes Rudel Seehunde preisgäbe!

 

Es tat sich jedoch leider zunächst nichts. Stattdessen überraschten uns große Quallen und davon gar nicht mal wenige! Wegen des teilweise fast waagerecht „fallenden“, heftigen Regens hielt sich ein Großteil der Klasse unter Deck in der Cafeteria auf und vergnügte sich bei Tee, heißer Schokolade und Kartenspiel. Währenddessen bekamen einige eiserne Schüler, die sich immer noch an Deck hielten, dann tatsächlich noch ein paar einzelne Seehunde zu Gesicht, die sich wegen des ungemütlichen Wetters alle im Wasser tummelten und teils neugierig daraus hervorlugten.

 

Zurück im Hafen betraten wir wieder das ersehnte Festland. Ein letzter Blick zurück und schon schwangen wir uns wieder auf die Fahrräder.          

 

Juliane Reyle

 

Später fuhren wir dann gegen den Sturm an in den Inselort Midsland. Dort angekommen waren wir alle von der Fahrt gegen den Wind genervt. Nach einer erholsamen Pause wollte Herr Witter mit uns weiter ins nahe gelegene „Wrakkenmuseum“ fahren. Da allerdings keiner weiter Fahrrad fahren wollte, gab es eine Meuterei. So stellte uns Herr Witter vor die Wahl, entweder mit ihm zu fahren oder die Zeit in der eher überschaubaren „Innenstadt“ von Midsland zu verbringen. Schließlich fuhr dann nur die absolute Minderheit mit ins Museum. Wir anderen gingen mit Frau Granz in die „Stadt“. Während einige in ein Restaurant einkehrten, gingen andere „shoppen“ und kauften Andenken oder Geschenke für die daheim gebliebene Familie. Als wir uns zur abgemachten Zeit wieder trafen und die Restaurantbesucher noch nicht fertig waren, setzten wir uns so lange zum Karten spielen vor das Restaurant. Anschließend fuhren wir zurück ins Hostel.

 

Unter den Museumsbesuchern stellte sich schnell heraus, dass es gar nicht langweilig war, wie man es von einem Museum vielleicht erwartet. So ziemlich alles, was jemals auf Terschelling angespült, oder vor der Küste vom Tauchclub geborgen wurde, war ausgestellt. Zuerst sahen wir Teile von U-Booten und Kanonen die aus einem der beiden Weltkriege stammten oder auch noch viel älter waren und eine Sammlung alter Taucherhelme. Weiter oben gab es Unmengen verschiedenster Dinge zu bestaunen: Von angespülten Schuhen aus einer ganzen Schiffsladung über Bullaugen, bronzene (U-)Bootsarmaturen, Handfeuerwaffen, Porzellan und Münzen bis zu Barbiepuppen und einer Beinprothese aus Holz. Im Garten des Museums ging es weiter mit Geschützen, großen Teilen von Schiffen und Flugzeugen, Walknochen und einem Turm aus Flaschen mit Flaschenpost. Alles in allem hat es sich sehr gelohnt noch das Stückchen weiter zu fahren und zu bewundern, was sich so alles im und unter dem eintönig erscheinenden Wasser, das die Insel umgibt, verbirgt. Wir setzten uns auf die Fahrräder und „flogen“ an der Wattseite der Insel entlang zurück zum Hostel, wo mal wieder ein leckeres Abendessen bereit stand.

 

Florian Lankes, Jan Evers, Jessica Schirmeisen & Alexa Ciosses

 

Am Mittwochmorgen fuhren wir nach dem Frühstück zum Hafen, stellten die Fahrräder ab und gingen zum Meeresaquarium. Etwa zwei Drittel der Klasse entschieden sich, das Aquarium (Eintritt 3,50€) zu besuchen. Es bestand aus einem Vogel- und Wetterteil, in dem es Interessantes über Wolkenformationen, Wind, das Fliegen und Vögel herauszufinden gab und aus dem Unterwasserteil. Dieser war größer als der Wetterteil, mit vielen kleinen, einem mittleren und einem großen Aquarium, weshalb viele von uns diesen Bereich interessanter fanden. In den kleinen Becken waren hauptsächlich Aale und kleinere Fische zu sehen. In dem Mittleren gab es Plattfische, zwei Hummer und 4 Rochen, die man auch „streicheln“ durfte. In dem ganz großen Becken schwammen riesige Steinbutte, Wolfsbarsche, Knurrhähne und bis zu 1,5 m lange großgefleckte Katzenhaie herum. Wir fanden es im Aquarium alle so interessant dass wir etwa zweieinhalb Stunden dort blieben.                               

 

Thorsten & Arne Busch

 

Wir, diejenigen, die an selbigem Mittwoch nicht mit in das Meeresaquarium wollten und dementsprechend auch nicht bereit waren, das Eintrittsgeld auf uns zu nehmen, sollten uns von Herrn Witter ein anderes Programm überlegen. Wir gingen in die Stadt, teilten uns in Gruppen auf und gingen in jedes Geschäft das es dort gab. Es hat richtig viel Spaß gemacht mit den Freundinnen so bummeln zu gehen. Wir haben uns auch Erinnerungsstücke gekauft wie z. B.: Schlüsselanhänger oder Postkarten.

 

Es gab in den Geschäften viele schöne Sachen. In einem kleinen Drogeriemarkt haben Carolin und Sophia eine Mütze anprobiert und auch gleich gekauft. Nach zwei Stunden sind wir zu acht weiter in der Stadt herumgegangen und waren in einem super Restaurant genau neben dem Leuchtturm. Das Essen war richtig gut. Wir haben Pommes mit Chickennuggets oder Fleischrolle, oder auch Pfannkuchen mit Puderzucker und Sirup gegessen. Trotz des guten Essens war der Preis nicht besonders hoch. Insgesamt hat uns der Tag echt gut gefallen und wir haben richtig viel Spaß gehabt.

 

Ramona Limba

 

Am Donnerstagmorgen ging es schon früh wieder los: Um 8.30 Uhr brachen wir mit den Fahrrädern vom Hostel zum Pferdehof auf, wo die Planwagenfahrt beginnen sollte. Dort angekommen bestiegen wir den Wagen. Der urwüchsige Kutscher hatte wegen des Wetters gerade die Plane über den Wagen gespannt und schirrte die Pferde an. Durch mehrere Orte und teils wilden PKW Verkehr fuhren wir in Richtung Osten über die Insel und im Bereich der Bosplaat dann zum Strand. Beim Überqueren der Dünen mussten wir allerdings alle absteigen, weil unsere drei tapferen Pferde den Planwagen sonst nicht hochgezogen bekommen hätten. Dann fuhren wir am stellenweise sehr weichen Strand entlang. Manche Klassenkameraden probierten aus, ob man zu Fuß mit dem Pferdewagen mithalten könne. Schließlich wurde eine Pause gemacht, gegessen und am Strand spaziert, während Alina und Clara die Pferde mit reichlich Bananen verköstigten (die diese aus der Art geschlagenen Tiere allerdings stoisch verschmähten). Nach erneutem Fußmarsch über die Dünen machten wir uns auf den Rückweg zum Pferdehof, wo es für jeden der wollte ein Hufeisen als Andenken gab.

                                                                               

Philipp Gartz        

                           

Einige beschlossen anschließend, sich gemeinsam mit Herrn Witter zum östlichen Ende der Insel auf zu machen, um am Strand zu wandern und nach Robben Ausschau zu halten. Mit den Rädern fuhren wir zuerst einen Muschelweg und dann einen ziemlich anstrengenden Sandweg am Rand der Dünen entlang, bis wir an einen Pfad gelangten, der über die Dünen führte. Von dort spazierten wir einige Kilometer am Strand entlang nach Osten und sammelten Muscheln, Schneckenhäuser, Seeigelschalen und Bernstein. Gesehen haben wir auch ein altes Schiffswrack und das meist fotografierte Haus Terschellings, das früher einmal ein Rettungshäuschen für gestrandete Seeleute war, letztendlich jedoch leider keine Robben, was aber nicht so schlimm war, weil auch die anderen Erlebnisse viel Spaß gemacht haben. Der Rückweg war noch mal ziemlich anstrengend, doch unser Hunger trieb uns zum Hostel und beim Abendessen hauten wir ordentlich rein!                                                       

 

Clara Meinert

 

Am Abend fuhren wir zum Abschluss noch einmal an den Strand. Leider waren wir nur zu viert, aber mit immerhin drei Badebegeisterten: Oliver, Sarina und Herrn Witter. Das Wasser war immer noch ziemlich kalt, doch in den hohen Wellen konnten wir uns beim „Wellensurfen“ vergnügen. Nach gut 20 kalten Minuten im Wasser kamen wir dann gut erfrischt wieder im Hostel an und begaben uns auf die Abschlussfeier, die bereits im Gange war.            

 

Sarina Peters

 

Yannick hatte einen Verstärker dabei, wodurch wir Musik auf Partylautstärke abspielen konnten. Fast alle hatten sich im Partyraum, dem „waakend oog“ versammelt, um zusammen zu lachen und zu tanzen. Die Party ging bis ca. 22:30 Uhr und danach trafen wir uns auf den Zimmern oder versteckten uns in denen der anderen. Gegen 00:30 Uhr machte Herr Witter ein Picknick auf dem Flur, wobei er sein Lunchpaket vom Tag aß, weil er Andreas und Matthias, die sich beide im Zimmer der Mädchen versteckt hielten, nicht fand. Bei dem „Mitternachtssnack“ wartete er auf ihr Auftauchen. Diese Nacht wurde von den meisten Leuten durchgemacht und war, wie die gesamte Klassenfahrt, unvergesslich.                                                             

 

Ricarda Schollmanns

 

Nach Frühstück, Packen und Reinigung der Zimmer verließen wir unser liebgewonnenes Domizil, radelten zum Hafen, gaben unsere ebenfalls liebgewonnenen Drahtesel zurück und verbrachten - als sei es die ganzen fünf Tage Sommer gewesen - noch etwas Zeit bei schönstem Wetter in Ort und Hafen. Die Überfahrt war schon wehmütig aber noch schön. Ab Harlingen fuhren wir dann mit dem Bus durch mächtig Regen und Stau zurück ins heimische Grau.

 

Anfangs hat nicht jeder daran geglaubt, dass eine Klassenfahrt auf eine Nordseeinsel doch so schön werden kann. Andere fuhren zum Beispiel nach Hamburg, wir „nur“ nach Terschelling. Aber allein die Unterbringung mit Blick auf das Wattenmeer war einmalig. Die tollen Ausflüge und das Fahrradfahren an der frischen Luft haben unsere Klassengemeinschaft gestärkt und wir konnten mit neuer Energie in den Schulalltag starten. Im Großen und Ganzen hat uns die Klassenfahrt allen sehr gut gefallen. Unsere Klasse hatte eine Menge Spaß und wird sie wahrscheinlich auch so schnell nicht vergessen. Rückblickend auf die 5 schönen Tage kann ich Terschelling und auch unsere Unterkunft, das StayOkay Hostel nur weiterempfehlen!                                    

 

Pia Erkes & Fabienne Hegger

 

Abschlussredaktion: F. Witter