Projekt "In Memoriam" - Kunst GK Q1 - Pfänder

Nach einer intensiven und komplexen Auseinandersetzung vor Ort mit Werken aus der Kunstgeschichte des 20. Und 21. Jahrhunderts (Museum Abteiberg, MG) war es unsere Aufgabe, selbst eine „Installation“, also ein orts- bzw. situationsgebundenes Kunstwerk in Form eines Raums zu gestalten, welcher einer bestimmten Person gewidmet sein sollte. Diese Person sollte jedoch vor Beginn des Projektes unbekannt sein, damit die persönlichen Eigenschaften und Interessen, politische und kulturelle Hintergründe, auf welche sich der Raum beziehen sollte, nicht wählbar waren. Das sollte eine unvorhergesehene gestalterische Auseinandersetzung sowohl mit einer fremden Person als auch mit einer fremden Kultur ermöglichen, die entsprechend zu recherchieren war.

Zu diesem Zweck nutzten wir die Internetseite „postcrossing.com“; eine Internetplattform, auf der man eine beliebige – ebenfalls angemeldete – Person aus den unterschiedlichsten Weltgegenden per Zufall zugeteilt bekommt. Die Interessen dieser Person sind in einem Userprofil zugänglich (sofern vom Nutzer angegeben). Anschließend kann man auf klassisch-analogem Weg eine Postkarte an die betreffende Person senden und auf die angegebenen Interessen individuell eingehen.
 
Im ersten Schritt entwarfen und versendeten wir daher personalisierte Postkarten, dann begannen wir mit der Planung, wie die von uns angestrebte Wirkung umzusetzen wäre und welche Variation am besten zu der jeweils zugeteilten Person passen würden. Dazu erstellten wir vorbereitende Skizzen und Konzepte für die Räume und Installationen.

Für die Umsetzung hatten wir zwei Möglichkeiten: ein Teil unserer Gruppe konstruierte analoge Modelle aus Materialien, Gegenständen und Architekturelementen, welche die Informationen verarbeiten sollten, welche über die zugeloste Person verfügbar waren und gleichzeitig eine spezifische Raumwirkung erzeugen sollten. Hierbei kamen auch verschiedene Extras wie Kerzenlicht oder verbaute Lampen zum Einsatz, die eine bestimmte Lichtwirkung und Gesamtatmosphäre ermöglichten.

Der andere Teil arbeitete an digitalen Installationen und Räumen in der 3d-Grafiksoftware CINEMA 4D von Maxon, welches eine Große Palette an Möglichkeiten zur Verwendung von Licht und Texturen bietet, um zum Beispiel zusätzliche eine Umgebungsatmosphäre zu schaffen. Insgesamt ergaben sich vielfältige Installationsmodelle, Entwürfe und Ideen,  die in einer Schlusspräsentation angeregt analysiert und diskutiert wurden.

Frederik Korsten