Die Urknalltheorie – Überlegungen zur physikalischen Evolution

„Wo kommen wir her?“ „Was war der Anfang von allem?“  „Wie ist die Erde entstanden?“ Mit solchen existenziellen Fragen hat sich die Menschheit schon seit Urzeiten beschäftigt.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts versuchen Kosmologen, Antworten auf diese Fragen oder zumindest ansatzweise Erklärungsversuche für das Universum und seine Entstehung zu finden.
Theorien über die Entstehung des Universums gibt es bis zum heutigen Tage viele, jedoch noch keine, die von allen Kosmologen akzeptiert wird. Die wohl populärste ist die des inflationären Universums, die zu Beginn vor allem von Fred Hoyle und seiner Steady-State-Theorie vehement kritisiert wurde. Er war es auch, der beim Versuch der Widerle-gung der inflationären Urknalltheorie den Begriff des „Big Bang“ prägte.
Als Edwin Hubble in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand der Rotverschiebung ent-deckte, dass sich die Galaxi-en voneinander entfernen, d.h. dass das Universum expandiert, wurde der Grundstein für die inflationäre Urknalltheorie gelegt, die 1963 durch die zufällige Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung unterstützt wurde. Nichtsdesto-weniger bleibt sie bis heute immer noch eine Theorie, da sie nach wie vor nicht endgültig bewiesen werden kann.
Die inflationäre Urknalltheorie basiert auf den Gesetzmäßigkeiten der Allgemeinen Relativi-tätstheorie von Albert Einstein und der Quantentheorie. Mit ihrer Hilfe lässt sich immerhin das Universum bereits  10-43 Sekunden  nach dem Urknall bis zum heutigen Zeitpunkt, 13,8 Milliarden Jahre nach dem Urknall, beschreiben.
Jedoch handelt es sich auch bei diesem Erklärungsversuch immer noch nur um eine Theorie, da bis heute der letztendli-che Beweis nicht gefunden wurde. Zusätzlich bleibt unklar - und das verrät diese Theorie auch nicht -, wie es überhaupt zum Urknall kam oder ob möglicherweise schon vor dem Urknall irgendetwas existierte.

Christian Bertges, Abiturjahrgang 2006