LK Biologie/Geschichte der Stufe 13 - eine Kursfahrt in die Toskana
Am 22.08.09 sollte für die Leistungskurse Biologie und Geschichte der Klassenstufe 13 des Werner-Jaeger-Gymnasiums die gemeinsame Kursfahrt in die Toskana beginnen. Pünktlich um 20 Uhr fanden sich das begleitende Lehrpersonal, Frau Fritz, Frau Pies und Herr Fourné, sowie die Kursteilnehmer auf dem Parkplatz an der Sporthalle ein. Der nagelneue Bus der Firma „Paas Reisen“, der die kommenden Stunden (und das sollten mit mind. 16 Stunden nicht wenige werden) möglichst angenehm machen sollte, erreichte den Parkplatz wenig später.
Unsere Reiseroute führte uns zunächst durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, bis in die Schweiz und dann durch Oberitalien bis hinunter in die Region der Toskana. Die Landschaft bot also von den Alpen über den Gotthardtunnel bis zu den mediterranen Gebieten Italiens einige Abwechslung (beeindruckt wurden wir Schüler zum Beispiel vom Komasee in Italien, den kaum jemand von uns bisher gesehen hatte).
Obwohl man sich im Laufe der zahlreichen Pausen während der Fahrt langsam an die ansteigenden Temperaturen gewöhnen konnte, waren die rund 35° C bei unserer Ankunft in Tenuta La Fratta (bei Sinalunga) am 23.08.09 nachmittags doch ein ordentlicher Klimaschock. So war es kaum verwunderlich, dass wir an diesem ersten Tag nicht viel mehr zustande brachten, als gruppenweise unsere Häuser (Jungen und Mädchen hatten jeweils eine Wohnung für sich) zu beziehen und die Anlage zu erkunden.
Die Verpflegung wurde von uns selbst übernommen: Während die Teilnehmerinnen kreative Gerichte zauberten, begnügten sich die Kursteilnehmer hauptsächlich mit Spaghetti und Tomatensauce.
Für die Biologen unter uns waren die mediterrane Pflanzen- und Tierwelt, die sich von der in Deutschland deutlich unterschieden, natürlich von Interesse: Wild wachsende Feigenbäume, Olivenbäume, Oleander, sogar Palmen waren beinahe überall zu finden. Auch Küchenkräuter wie Oregano oder Rosmarin wuchsen gleich vor der Haustür. Dazu kamen zahlreiche Eidechsenarten (Zaun-, Smaragd-, Mauer- und Ruineneidechsen), die in ihren zumeist grünen „Hochzeitskleidern“ an den Gemäuern besonders auffielen.
Auch die Insekten unterschieden sich von denen in Deutschland vor allem im Hinblick auf ihre Größe. Besonders alle Arten von Stechinsekten schienen dort prächtig zu gedeihen. Hornissen, die bei uns selten geworden sind, waren oft anzutreffen. So besuchten uns täglich ein Paar der Tiere in unserer Wohnung.
Natürlich sollte auch den Mitgliedern des Geschichtskurses einiges geboten werden: So bot es sich an, die urigen Städte der Toskana, die seit langer Zeit nahezu unverändert geblieben sind, zu besuchen.
Wir besichtigten daher die bekanntesten dieser Städte, darunter Florenz, Orvieto, Siena, San Gimignano und Pisa. Anfängliche Orientierungsprobleme wurden von Herrn Fourné souverän beseitigt.
Besonders beeindruckend waren jeweils die Dome der Städte, die im gotischen Stil errichtet worden waren. Ein Touristenführer und unsere Lehrer sorgten für die nötigen Hintergrundinformationen: Wir erfuhren zum Beispiel, dass die Bauzeit der Dome teils mehrere hundert Jahre betrug. Angesichts der detailreichen Marmorarbeiten war das wenig verwunderlich. Die Städte selbst bestachen mit verwinkelten Gassen und einer Vielzahl von Cafes und Eisdielen. Wir staunten jedoch nicht schlecht in San Gimignano gleich den „Worldchampion“ aller Eisdielen zu finden (mehrmaliger Weltmeister!). Touristen waren hier, vom hervorragenden Eis angelockt, sogar häufiger anzutreffen, als die Einheimischen.
Derart beeindruckt geriet die Biologie für uns ein wenig ins Hintertreffen. Ganz vergessen haben wir sie (nicht zuletzt dank Frau Fritz) jedoch nicht, weshalb ich noch einmal die malerische Landschaft der Toskana, welche für ihre hügelige Gegend, die sich besonders durch die vielen Säulenzypressen (eine Kulturpflanze), Olivenbäumen, Pinien und Weinreben auszeichnet, erwähne.
Aufgrund des mediterranen Klimas waren die milden Abende für uns besonders angenehm. Mehr als einmal saßen Lehrer und Schüler daher noch bis spät in der Nacht gemeinsam im Freien und unterhielten sich über die Erlebnisse des Tages. Hier bekamen wir wohl auch etwas von der Mentalität der Einheimischen zu spüren, die wir am Abend stets draußen zusammen sitzen sahen. Sogar den anlageneigenen Pool durften wir mit Erlaubnis des Personals noch nachts benutzen. Die Temperaturen machten dies ohne weiteres möglich. Der einzige Nachteil der milden Nächte war, dass man nur schlecht einschlafen konnte.
Viel schneller als uns allen lieb war, näherte sich am 28.08.09 das Ende des fünftägigen Aufenthaltes in Italien.
Für die Rückfahrt war noch ein zweieinhalbstündiger Besuch in Pisa geplant. Hier besichtigten wir den Dom und das Baptisterium. Der berühmte „schiefe Turm“ (Campanile), der als frei stehender Glockenturm des Doms gedacht war, durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nach dem abschließenden Aufenthalt in Pisa, den wir alle sehr genossen haben, ging es für uns auf die eigentliche Heimreise.
Trotz einiger Probleme (z.B. war der Gotthardtunnel für einige Stunden gesperrt) kamen wir pünktlich um 7 Uhr morgens in Lobberich an.
Simon Brauwers und Patrick Opdensteinen, Jgst 13