Dem Täter auf der Spur...

 ... ist ein fächerübergreifendes einwöchiges Projekt für unsere neunten Klassen, das bereits seit mehr als zehn Jahren immer mit (Vor-)Freude von den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des zweiten Halbjahres wahrgenommen wird. Ziel der Projektwoche ist neben dem fachlichen auch das soziale Lernen, da die Lernenden nur als Team und nach gelungener Kooperation der einzelnen Arbeitsbereiche den von einem Konsortium von Lehrkräften konstruierten selbsterdachten Kriminalfall lösen können.

 

Die dreiphasige Projektwoche (Krimiprojekt) ist fächerverbindend (Deutsch, Biologie u. Kunst) angelegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen einen rätselhaften Kriminalfall im jeweiligen Klassenteam lösen. Dabei gilt es in der ersten Phase für die Klassen die notwendigen Anforderungen vorzubereiten, sodass nachfolgend die Teambildung für die entsprechenden Arbeitsbereiche (Spurensucher, Ermittler, Fotografen, Redakteure, Layouter) geschehen kann. In der zweiten Phase erfolgt die eigentliche Rekonstruktion der Tat. Hierfür erarbeiten die Lehrerinnen des „Dem Täter auf der Spur Teams“ (Frau Izquierdo von Paller, Frau Siemes, Frau Theuring und Herr Eckers) alljährlich einen neuen Kriminalfall.


Die Ergebnisse ihrer Tatortarbeit und der Zeugenbefragungen präsentieren die Schüler täglich im Schulfoyer in Form einer Zeitungsseite der Schulgemeinschaft. An den beiden letzten Tagen wird in der dritten Phase der Fall literarisch bearbeitet. Die Präsentation erfolgt zum Abschluss dieses Projektes in der Werner-Jaeger-Halle, wo vor Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe EF und Q1 und Mitgliedern des Kollegiums der Kriminalfall szenisch umgesetzt wird. 

 

Hier ein kleiner Erlebnisbericht aus SchülerInnen-Hand

 

In dem fünftägigen und am WJG schon traditionell in der Jahrgangsstufe 9 durchgeführten Projekt „Dem Täter auf der Spur“ bearbeiteten wir in diesem Jahr den Fall „Der Tote im Blickpunkt“. Am ersten Tag schauten wir zur Einführung eine Folge der Serie „Quarks & Co“, in der die Arbeit von Ermittlern, Spurensicherern und Profilern beschrieben wurde. Anschließend erklärte uns Frau Izquierdo von Paller noch einmal genau, wie die Spurensicherung arbeitet. Dann durften wir auch schon erste Plakate gestalten, auf denen wir über die Ermittlungsarbeit zur Verbrechensaufklärung informierten. Natürlich durften dort auch Fotos unserer Ermittlerteams sowie unserer beiden betreuenden Lehrer Herr Schwan und Herr Hintzen nicht fehlen.

 

Am nächsten Tag ging dann die dpa-Pressemeldung ein, in der das Verbrechen beschrieben wurde. Es ging um einen Schüler, der im Redaktionsbüro der Schülerzeitung mit einer Glasflasche erschlagen wurde. Herr Eckers, Projektleiter und Chef des Bundeskriminalamtes, führte zunächst die Spurensicherung zum Tatort. Als dieser abgesichert war, holten sie die Anderen. Die Fotografen dokumentierten nun jeden Arbeitsschritt der „SpuSi“. In der Ausgabe unserer selbst verfassten Zeitung „Nette-News“, die wir dank der Hilfe von Herrn Pfänder eigenständig layouten durften,  beschrieben wir als Hauptmeldung natürlich den Fall, brachten aber auch einen Rückblick über den Hinrundenverlauf Borussia Mönchengladbachs und beleuchteten weitere tagesaktuelle Themen. Die Zeitung wurde schließlich – zusammen mit allen anderen Arbeitsergebnissen – auf einer Stellwand im Foyer der Schule ausgestellt.  
Am dritten Tag sollten wir laut Plan den Täter finden. Das gelang uns auch – und zwar als zweite Klasse  unserer Stufe. Wir stellten fest, dass es sich bei dem Täter um den besten Freund des Opfers handelte. Das Opfer wollte seinen Lehrer mit einem Foto von ihm und einer Schülerin erpressen und der Täter wollte dies verhindern. Es war allerdings kein geplanter Mord, sondern es passierte während einer Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer. Die Zeitung berichtete über den derzeitigen Ermittlungsstand und brachte eine Reportage über den Serienmörder Charles Manson sowie Informationen über das aktuelle Tagesgeschehen.

 

Donnerstags erfuhren wir während eines gemeinsamen Frühstücks, dass wir unsere Ergebnisse am nächsten Tag in Form einer Gerichtsverhandlung in der Aula vor den anderen Ermittlergruppen und der Stufe 10 präsentieren würden müssen. Wir verteilten die Rollen und verbrachten den restlichen Tag mit den Proben. Gleichzeitig arbeitete die restliche Layoutgruppe im Keller angestrengt an der letzten Ausgabe der „Nette-News“. Unsere Titelstory war, dass es uns gelungen war, den Täter zu fassen und den genauen Tathergang zu ermitteln. Ein Interview, das wir mit dem BKA-Chef Herrn Eckers geführt hatten, fand ebenfalls Platz auf der Titelseite.

 

Unser letzter Tag begann erneut mit intensiven Proben im Klassenraum und in der Aula. Ab 11.20 Uhr begannen dann die Aufführungen aller 9er-Klassen. Darunter waren ein Bänkelgesang, ein Theaterstück, ein Märchen, eine Talkshow und unsere Gerichtsverhandlung. Als die gelungenen Aufführungen beendet waren, durften wir nach Hause gehen und hatten jede Menge Erfahrungen gesammelt sowie intensive Eindrücke in die Welt der Kriminalistik bekommen.

 

Abschließend möchten wir festhalten, dass uns das Projekt „Dem Täter auf der Spur“ sehr viel Spaß gemacht hat und wir uns schon auf die Präsentationen der 9er des folgenden Jahres freuen.

 

(Klasse 9b – Alina R., Pauline T., Tom B., David B., Matthias M. & Kristin E.)