Frankreichaustausch Saint Quentin - Nettetal 2009

Nettetal-Saint Quentin. Unsere Eltern brachten uns am Sonntagmorgen um 10 Uhr zum vereinbarten Treffpunkt zum Bus. Die meisten von uns waren ziemlich nervös. Fast alle freuten sich schon auf das Wiedersehen mit unseren Austauschpartnern, doch wussten wir noch nicht was uns erwartete. Wir fuhren gemeinsam mit der Frankreichgruppe von Frau Schade und Herrn Pfänder, die nach Rethel fuhr, um Fahrtkosten zu sparen. Während wir uns von den Eltern verabschiedeten,  machten wir uns allmählich Gedanken über Frankreich.

 

Die Busfahrt dauerte ca. 4 Stunden(einschließlich Pausen).  Man beschäftigte sich mit Musik hören, Lesen, Fotos machen, Handys, Essen, Erzählen usw. Als wir dann endlich am College St Jean et la Croix ankamen, erwarteten uns schon unsere Gastfamilien.  Zur Begrüßung gaben uns die französischen Familienmitglieder Küsschen links und Küsschen rechts (Bises).  Danach lernte jeder seine Familie kennen. Jeder von uns sammelte verschiedene Eindrücke. Wir benahmen uns natürlich besser als zu Hause und versuchten höflich zu sein.

 

Am nächsten Morgen des 2.Tages waren wir froh uns alle wiederzusehen. Wir tauschten uns über die Erfahrungen in der Gastfamilie aus (Essen war ein großes Thema). Eine von uns fand am Abend zuvor die Bettdecke nicht, da die Decke so fest um das Bett gelegt wurde, dass sie dachte es sei das Bettlaken. Den Vormittag verbrachten wir dann mit unseren Austauschpartnern im Unterricht.

 

Dieser war lang und ermüdend, da die Stunden 55 Minuten dauern und die Lehrer Frontalunterricht geben. Dann erfolgte eine eineinhalbstündige Mittagspause. Einige Schüler gingen nach Hause um Mittag zu essen, andere wiederum blieben in der Schulkantine. Nachmittags machten wir einen Rundgang in der Schule. Seltsam fanden wir, dass das lycée (gymnasiale Oberstufe) von dem College (Sek 1) getrennt war. Danach waren wir zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Im 500 Jahre alten Rathaus empfing man uns mit einem Willkommenstrunk. Der Beigeordnete Alexis Grandin führte uns durch das schöne und gut erhaltene Rathaus. Dank Frau Pies guter Französischkenntnisse konnte sie uns alles übersetzten.

 

PARIS!

Dienstags fuhren wir früh los nach Paris, aber ohne unsere Franzosen. Mit dem Bus machten wir eine Stadtrundfahrt. Wir fuhren an den wesentlichsten Sehenswürdigkeiten vorbei, zu denen Frau Pies uns einiges erklärte. Am Eiffelturm stiegen wir aus und machten Fotos. Dort waren Farbige, die uns kleine Metalleiffeltürme andrehten.Sie kamen mit einer Gruppe auf einen zu und „umkreisten“ einen. Also waren wir (zu mindestens die meisten von uns) zum Zwangskauf gezwungen. Herr Pfänder  machte ein Gruppenfoto und anschließend fuhren wir weiter. An den Gärten des Louvre stiegen wir aus und gingen bis zum Museum. Von dort aus gingen wir zur Notre Dame, die wir besichtigten. Dann legten wir eine kleine Pause ein. Der Bus holte uns wieder ab und brachte uns zum Montmartre. Wir gingen die viele Stufen hoch und konnten von dort aus alleine losziehen. Alle gingen shJppen. Viele kauften sich Taschen, Kleidung oder Souvenirs mit Bildern und Schriftzügen von Paris. Einige ließen sich von herumlaufenden Künstlern zeichnen. Da viele Sachen teuer waren, war bald Ebbe in unseren Portemonnaies. Auf der Rückfahrt von Paris waren alle k.o.. In St Quentin waren viele Straßen wegen dem Besuch von Staatschef Nicolas Sarkozy in Saint Quentin gesperrt. Daher konnten wir nur auf Umwegen zur Schule gelangen.

 

Mittwoch war für manche ein erholsamer und für andere ein anstrengender Tag. Morgens machten wir im strömenden Regen eine Stadtrallye. Das Resultat: Alle wurden nass. Doch am Ende gab es für die Deutschen ein Schlüsselanhänger und einen Kugelschreiber von St Quentin. Am Nachmittag unternahmen alle Austauschpartner etwas mit der Familie.

 

Am Donnertag fuhren wir mit allen Schülern (Deutsche und Franzosen) nach Compiègne. Dort wurde in einem Waldstück im 1.Weltkrieg zwischen den Franzosen und Deutschen in einem Eisenbahnwagon der Waffenstillstand beschlossen und unterzeichnet. Man konnte dort auch noch andere Gegenstände aus dem 1.Weltkrieg anschauen. In Compiègne machten wir eine Mittagspause und verprassten unser letztes Geld. Danach fuhren wir in ein ehemaliges Deportationslager.

 

Von diesem Lager aus wurden die in Frankreich lebenden Juden im 2.Weltkrieg in die verschiedenen Konzentrationslager geschickt. Am Abend packten wir unsere Koffer und freuten uns auch schon wieder auf zu Hause.

 

Abschied!

Am Freitagmorgen verabschiedeten wir uns von der Familie und hatten noch Zeit um noch einmal in Saint Quentin rumzugehen. Mit vielen Küsschen und vereinzelten Tränen verabschiedeten wir uns von den Austauschschülern und fuhren dann nach einer anstrengenden Woche nach Hause. Schade, eigentlich hatte man sich erst jetzt eingelebt. Es wäre schön gewesen, wenn es noch ein paar Tage länger gewesen wären.

 

Aber irgendwie war es doch schön wieder zu Hause zu sein... das gewöhnte Essen, die eigene Familie und das eigene Bett erwarteten uns. Vor allem aber die deutsche Sprache- man brauchte sich nicht mehr zum sprechen zu konzentrieren. Für alle war es ein schönes Erlebnis, dieses man nicht so schnell vergessen wird. Jeder hat eine eigene Erfahrung gemacht und etwas dazugelernt. Aus dem Austausch sind viele Freundschaften zwischen Franzosen und Deutschen entstanden. Einige haben sich sogar so gut verstanden,  dass man sich eventuell noch einmal treffen wird.

 

Ein Bericht von Anna Meiners (8c) und Lara Mertens (8c)

 

 

alle Fotos © Markus Pfänder