Das Fach Katholische Religionslehre am Werner-Jaeger-Gymnasium

Religion wird am Werner-Jaeger-Gymnasium in evangelischen und katholischen Lerngruppen unterrichtet. Trotz des getrennten Unterrichts gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften beider Konfessionen.

Von Bedeutung ist der monatliche ökumenische Gottesdienst. Unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern bereitet eine katholische oder eine evangelische Lehrkraft den Schulgottesdienst vor, zu dem die ganze Schule eingeladen ist. Zweimal im Jahr (Aschermittwoch, Schuljahresanfangsgottesdienst) werden konfessionelle Gottesdienste gefeiert.

Seit dem Jahr Schuljahr 2018/19 finden die Tage religiöser Orientierung (TrO) statt. Ort dieser Begegnung ist der St. Michaelturm in Schaephuysen. Die thematischen Inhalte dieser Tage werden im Vorfeld gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern festgelegt.

Rechtlich gesehen ist Religion ein Schulfach wie jedes andere auch. Es gibt Noten, Hausaufgaben und durch einen Lehrplan vorgegebene Themen. In der Sekundarstufe II können im Fach Religion zudem Klausuren geschrieben werden, so dass die Möglichkeit besteht, es als Abiturfach zu wählen (3. oder 4. Fach).

Aber trotz seiner rechtlichen Gleichstellung ist Religion auch ein besonderes Fach. Der Religionsunterricht geht über die reine Wissensvermittlung hinaus. Er geht auf die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen ein und bietet Gelegenheit, über Themen zu sprechen, die sie bewegen. Religionsunterricht stellt sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler und versucht gemeinsam Antworten zu finden.

Daher wendet sich der Religionsunterricht an alle. Diejenigen, die meinen, nicht glauben zu können, finden hier die Möglichkeit, sich mit einer wichtigen Sache auseinanderzusetzen. Denen, die Orientierung suchen, zeigt er einen Weg. Die gläubigen Schülerinnen und Schüler können hier eine Bereicherung und Vertiefung ihres Glaubens erwarten. Der Religionsunterricht setzt keine Identifikation mit dem Glauben voraus. Von allen Teilnehmern wird aber Offenheit für wichtige Lebensfragen und Ernsthaftigkeit des Denkens erwartet.

Die Gründe für die Teilnahme am Religionsunterricht sind vielfältig. Das Christentum gehört zu unseren prägenden geistigen Überlieferungen. Ohne elementare Kenntnis davon können wir unsere Gesellschaft und Politik, unsere Kunst und Geschichte nur unzureichend verstehen. Das Wissen über andere Religionen und Weltanschauungen und die Auseinandersetzung mit diesen erweitern unseren Horizont. In einer zunehmend pluralisierten und säkularisierten Welt mit ihren typischen Gefahren bietet der Religionsunterricht Orientierung und Halt. Er diskutiert gesellschaftliche Einstellungen und Werte. Häufig ist er ein kritischer Protest gegen gängige Selbstverständlichkeiten unserer Gesellschaft. Der Religionsunterricht fragt nach dem Grund und Ziel des Menschen. Er möchte einen Beitrag dazu leisten, dass unser Leben glückt und dass wir unsere Rolle und Aufgabe in der Gemeinschaft und im persönlichen Bereich angemessen sehen und wahrnehmen können.

Die Aufgaben des Religionsunterrichts liegen in der Vermittlung strukturierten und lebensbedeutsamen Grundwissens über den Glauben der Christen, in dem Vertrautmachen mit Formen gelebten Glaubens und in dem Ermöglichen von Erfahrungen mit Glaube und Kirche sowie in der Förderung einer religiösen Dialog- und Urteilsfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler.