17.05.2023

Alexandra Mevissen: Publikumsliebling beim NRW Kurzfilmfestival 2023

„Eigentlich könnte ich heute beim deutschen Filmfestival in Berlin sein. Aber ich wollte lieber bei euch sein.“ So eröffnet Filmjournalist und Moderator Tom Westerholt die Preisverleihung beim Drehmomente NRW Kurzfilmwettbewerb 2023. Und dann: „Sagt mal, was habt ihr eigentlich genommen, um so gute Filme zu machen?“

 

Sehr neugierig und in bester Stimmung war der Projektkurs „Film und Literatur“ des Werner-Jaeger-Gymnasiums am 12. Mai nach Dortmund gefahren, um zu erfahren, was die fachkundige Jury zu ihren Videos sagen würde, die zu diesem Anlass auf großer Leinwand im Kino des Dortmunder U gezeigt wurden. Gleichermaßen unterhaltsam und fachkundig führte uns Tom Westerholt durch die zweistündigen Filmblöcke Teens (14-17 Jahre) und junge Erwachsene (18-25 Jahre), denn in diesen beiden Alterskategorien hatten die Schülerinnen und Schüler gleich mehrere Filme am Start. Großes Lob gab es dabei dafür, dass die jungen Filmschaffenden unterschiedliche Filmtechniken verwendet und eine große Themenvielfalt in ihren Arbeiten umgesetzt hatten. „In euren Kurzfilmen habt ihr tolle Geschichten erzählt, was in einer maximalen Erzählzeit von fünf Minuten eine Kunst an sich ist“, so die fachkundige Jury.

 

Für ihre Reportage „Verkaufsautomaten am Niederrhein“ bekam Alexandra Mevissen den Publikumspreis, denn beim Online-Voting konnte sie dank der professionellen Machart der Reportage, der Relevanz des Themas sowie der sympathischen Art und Weise, mit der sie die Reportage moderierte, die meisten Likes der insgesamt 60 landesweit eingereichten Videos für sich gewinnen. Wer Alexandras Film gerne sehen möchte, kann ihn über folgenden Link aufrufen:

 

Verkaufsautomaten am Niederrhein – DrehMOMENTE NRW – Video Contest (drehmomente-nrw.de)

 

Doch insgesamt kann man sagen, dass die Teilnahme am Filmwettbewerb und insbesondere an der Preisverleihung ein Gewinn an sich für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer war, war es doch ein besonderes Gefühl, sich selbst in der Hauptrolle des eigenen Films auf großer Leinwand im Kino zu sehen und gleichzeitig hautnah zu erleben, wie das Publikum reagiert. Auffallend positive Reaktionen gab es z.B. nicht nur bei Alexandras Video, sondern auch beim Video „Escape the Matrix“ mit unseren Schülern Efe Alacam und Mursel Veseli in den Hauptrollen, sodass Tom Westerholt sich bei der anschließenden Würdigung spontan explizit an den „offensichtlich großen Fanclub der Matrix“ wandte. In diesem Video habe man sehr gut mit Licht gespielt. Bei unserem Video No Pain no gain wurde hingegen die raffinierte Kombination von Zeitraffer und Slow-Motion sowie die großartige Musikauswahl hervorgehoben. „Ich weiß, wie schwierig es ist, tolle Musik im Internet zu finden, die dann auch noch lizenzfrei ist. Und im Hinblick auf eure ungewöhnliche Montage von Zeitraffer und Slow-Motion möchten wir euch ermutigen, weiterhin zu experimentieren und ungewöhnliche Schritte zu wagen“. In diesem Sinne wurde auch der Kurzfilm „Trauma“ gelobt, der, obwohl hier der Dialog im Vordergrund steht, komplett auf Englisch verfasst wurde, als einziger der eingereichten Filme. „The Quiet Kid“ kam hingegen ganz ohne Worte aus und wurde als Beispiel dafür gezeigt, dass man allein durch die Bildsprache eine starke Botschaft transportieren kann. Zum Video „Der Cellist“ sagte die Jury, dass durch das gewählte 1,5fache Tempo bei ihnen Erinnerungen an die große Zeit des Stummfilms geweckt worden seien.

 

Doch auch mit Tipps sparte die mehrköpfige Jury nicht: „The story must always lead“, so die einhellige Meinung. „Erst danach solltet ihr euch Gedanken darüber machen, wie ihr euer technisches Können unter Beweis stellt und euch auf Schnitt und Montage, Atmo, Musik und Soundeffekte konzentrieren.“

 

Am Ende eines langen Tages stellt Lea Brauner zufrieden fest: „Es war toll, endlich wieder mit der Gruppe etwas gemeinsam zu erleben. Die öffentliche Vorführung unserer Videos im Kino, das positive Feedback der Jury sowie das Rahmenprogramm waren definitiv Lohn für die monatelange Arbeit im Vorfeld.“

 

Einen herzlichen Dank an alle, die dieses Erlebnis ermöglicht haben, insbesondere den Ausrichtern des Wettbewerbs sowie Herrn Syrmoglou und der Stadt Nettetal für die großartige Unterstützung.

 

Birgit Jerzewski