WJG ist Humanitäre Schule

Zertifizierung des Werner-Jaeger-Gymnasiums Nettetal:

„Humanitäre Schule“


Wir haben es geschafft! Viel Arbeit und Engagement haben sich gelohnt! Am 6. Juni 2008 wurde das Werner-Jaeger-Gymnasium (WJG) in Saarbrücken im Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur des Saarlandes zur „Humanitären Schule“ zertifiziert. Die Scouts des Projektes „Out face“ (als politisches Simulationsspiel am 3. und 4. April 2008 am WJG durchgeführt), präsentierten soziale Projekte des WJGs (Streitschlichter, Scout-Ausbildung, Projekt „Out face“, Schülerlotsen, Kairo-Projekt, Schulsanitätsdienst, Hilfe für Pater Douteil und vieles mehr).

Sie überzeugten die Anwesenden vor Ort von ihrem Engagement in diesen vielfältigen humanitären Bereichen und erhielten unter viel Applaus das Zertifikat „Humanitäre Schule“.

Belobigt wurden alle beteiligten Schulen unter anderem von der Staatssekretärin G. Schäfer  (Saar-land) und dem DRK-Präsidenten Dr. R.Seiters. Den Rahmen der Präsentation bildeten Musik- und Theatervorführungen.

Das Werner-Jaeger-Gymnasium Nettetal ist die vierte Schule in NRW, die zur „Humanitären Schule“ zertifiziert wurde, worauf wir wahrlich stolz sein können.
G. Kahmann, J. Leenen

 

Das Projekt „Outface“ am Werner-Jaeger-Gymnasium in Nettetal

Am Donnerstag, 3.4. und Freitag, 4.4.08 jeweils von 8.00 bis 14.30 Uhr fand am WJG mit der Klasse 10b unter Leitung der LehrerInnen  J.Leenen und G. Kahmann das politische Simulationsspiel „Outface“ statt.
In diesem Spiel geht es um einen Konflikt zwischen den beiden fiktiven afrikanischen Ländern Ratikar und Libaso. Die beiden Länder kämpfen um einen 400km² großen Landstrich, der einen direkten Zugang zum Meer ermöglicht. Ihre Armeen sind auf jeweils rund 300.000 Soldaten angewachsen, immer häufiger werden auch Kindersoldaten an die Front geschickt. Als Folge des Krieges und einer Dürreperiode stehen beide Staaten nach Einschätzung von internationalen Beobachtern am Rande einer humanitären Katastrophe.
Mit Interesse und Spielfreude begannen alle Beteiligten am Donnerstag morgen sich in die politische Situation (Konflikt) und die jeweils unterschiedlichen Rollen (verfeindete  Parteien,
IKRK, UN-Delegation, Medien) einzuleben. Sie erhielten dazu Hintergrundinformationen (u.a. zum Humanitären Völkerrecht und zu den Genfer Konventionen), Spielanleitungen, Rollenbeschreibungen und Geheiminformationen für die Konfliktparteien.
Nach anfänglich zögerndem Beginn (Schwierigkeiten bei der Aneignung der politisch-ökonomisch völlig fremden Verhältnisse, fehlende Rollenempathie durch mangelndes Wissen kulturspezifischer Besonderheiten (hier halfen zwei kurze Filme über die konfliktträchtigen Länder, die real Äthiopien und Eritrea darstellen) )verlief eine erste Pressekonferenz nach geltenden medialen Regeln zuerst einmal recht chaotisch und damit aber auch wieder durchaus realitätsnah (man schaue sich mitunter Pressekonferenzen an!!)
Der zweite Tag verband dann ein hohes Potenzial an Fachwissen mit der Zieloption durch Verhandlungen mit den jeweiligen Parteien die eigenen Interessen – allerdings auf der Basis humanitärer Grundlagen – durchzusetzen.
Briefe, Anträge und Gespräche wurden initiiert, ausgetauscht und geführt, wobei diese Aktionen von der Spielleitung und sechs hierzu ausgebildeten Scouts – Mitglieder der Streitschlichter am WJG und der Klasse 10b – streng strukturiert wurden.
Die Abschlusskonferenz der Parteien am Ende des zweiten Tages zeigte dann das von den einzelnen Parteien erreichte Verhandlungsgeschick bei der Durchsetzung der jeweiligen Interessen, ohne dass die Bereitschaft einer konstruktiven Gesamtlösung (Frieden) aus dem Blickwinkel geriet.
Verträge (Verträge über humanitäre Hilfe und Friedensverträge) wurden geschlossen und
unterschrieben und ein Zukunftsblick der Parteien bedacht die nun folgenden Arbeiten und angestrebten Ziele.

Eine abschließende Bewertungsrunde ergab, dass alle Beteiligten sehr zufrieden mit den erreichten Ergebnissen waren. Man hatte die Alltagsroutine der Schule verlassen können und dabei dennoch das Bewusstsein, intensiv gearbeitet und dabei viel gelernt zu haben im Bereich der Aneignung schwieriger Konfliktlösungsstrategien, Friedensschlussplanung,
kurz: im Bereich „Humanitärer Schule“.

Die nämlich ist das zugrunde liegende Ziel: Projekt „Humanitäre Schule“ 2008, das vom Jugendrotkreuz des Landesverbandes NR erneut angeboten wird. Schirmherr ist der DRK-Vorsitzende R.Seiters. Schulen, die sich in besonderem Maße mit dem Thema Humanität beschäftigen, die also Lebensort und nicht nur Lernort sind, können sich mit dem Projekt „Humanitäre Schule“ vom Jugendrotkreuz auszeichnen lassen, Zielgruppe der Kampagne sind die 9.-12-Jahrgänge an weiterführenden Schulen.
Um das Zertifikat  „Humanitäre Schule“ zu erhalten, sind sowohl bestehende Projekte von Bedeutung (so z.B. Kairoprojekt, Sponsorenläufe, Sanitätsdienst, Streitschlichter), die sich im Bemühen um Hilfe für Schwächere auszeichnen als auch dies nun erfolgte Projekt „Outface“, was in mehreren Wochenendschulungen sowohl der LehrerInnen als auch der Scouts vorbereitet wurde.
In der Hoffnung auf eine weitere Ausdehnung des Projektes durch die Zertifizierung der Schule als eine „Humanitäre Schule“ werden wir die erreichten Ergebnisse unserer Arbeit am 6. Juni 2008 in Saarbrücken bei einer feierlichen Veranstaltung unter Leitung des DRK-Vorsitzenden R.Seiters  vorstellen.